"Das Selbst"
Das Oberthema dieses Projekts ist „das Selbst“. Anhand verschiedener Werkreihen habe ich mich mit dem äußeren Erscheinen des Selbst, dem Inneren und oft Verborgenen Teil und dem Körper auseinandergesetzt. Dabei gehen die ersten beiden genannten Themenabschnitte/Werkreihen auf die Seele und der Letztere auf die Fleischlichkeit des Körpers ein. Angesichts der Verbundenheit dieser beiden Teile durch das Selbst können beide Seiten in allen Werkreihen vorkommen. Jedoch werden jeweils unterschiedliche Schwerpunkt gesetzt.
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Auf dieser Seite werden zusammen mit weiteren Informationen zu den Themen in einer Art digitalen Ausstellung die entstandenen Werke gezeigt.
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Ausstellung:
(Im Folgenden sind die fünf entstandenen Werkreihen auf virtuellen Wänden wie in einer gewünschten Ausstellungssituation dargestellt)
Selbstportraits sind seit Langem schon eine faszinierende Gattung, mit der sich fast jede*r Künstler*in in ihrem Leben auseinandersetzt. Wo es früher noch als Aushängeschild für das Können galt, ist es heute durch die sozialen Medien zu etwas Alltäglichem geworden - dem Selfie. Dabei ist das Selbstportrait ein Augenblick der Wahrheit, welche sich durch ein Zwiegespräch mit dem Ich zeigt. Gerade diese Fähigkeit der Selbstausrichtung kann ein Selbstportrait zu einem Sonderfall jeglicher Bildäußerung machen.
Früher galt das Gesicht als Spiegel der menschlichen Seele und ist ein jahrhundertealter Topos. Es war das Zentrum des Mythos einer natürlichen Entsprechung zwischen dem Inneren und der sichtbaren Gestalt. Das Gesicht diente als privilegiertes Ausdrucksmedium des Subjekts. Das heutige zeitgenössische Selbstportrait hingegen, kann ein Selbstbild ohne Selbst, ohne Gesicht sein. Es ist eine Möglichkeit, dem Selbst ansichtig zu werden.
Die Subjektivität des*der Künstler*in ist ein Leitmotiv der zeitgenössischen Kunst geblieben, sie ist jedoch nicht mehr ausschließlich mit dem Abbild des*der Künstler*in verbunden. Das Subjekt changiert, deshalb ist es schwer in einem Bild zu fassen. Das Ich wird experimentell evakuiert und es kommt nur noch zu flüchtigen Begegnungen.
Neben dem Ausdruck des Ichs, können Selbstportraits uns viel über die Gesellschaft erzählen, in der sie geschaffen wurden – wobei sie aber keine passiven Spiegelungen dieser Gesellschaft sind. Oft genug haben sie kulturelle Entwicklungen mit angeschoben und das in der jeweiligen Gesellschaft vorherrschende Verständnis von Identität und Selbstsein maßgeblich beeinflusst.
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Diese zwei ersten Werkreihen beschäftigen sich mit dem Inneren, der Seele und Psyche eines Selbst. Gerade durch die Corona Pandemie haben viele Menschen sich mit ihrem Inneren beschäftigt und unter den sozialen und individuellen Einschränkungen sehr gelitten. Die Bilder wollen auf unsere Zustände wie Stress, Burnout und Psychosen - alles kulturelle Merkmale unserer Zeit - aufmerksam machen.
Dabei spiele ich mit dem Bild der Todsünden. So bieten die "großen Sieben" tiefe Einsichten in die eigene Psyche. Sie sind eine erhellende, manchmal verstörende Möglichkeit der Selbsterkenntnis. Mag die Warnung vor den Lasten aus unserer heutigen Sicht antiquiert erscheinen, so befassen sie sich mit der triebhaften Seite des Menschen. Eben mit jenen Veranlagungen und Instinkten, die wir als Folge des Zivilisationsprozesses mehr oder weniger stark zu kontrollieren gelernt haben, die aber n sich durchaus ambivalent sind. So kann sich beispielsweise die "Habgier" in Überarbeitung, Stress und Burnout niederschlagen.
Dabei spiel Angst eine große Rolle. Nicht nur arbeitet das Bild der Todsünden mit diesem eher unangenehmen Gefühl, sondern auch sind Ängste in der heutigen Zeit Triebfedern von vielem. Heutige Ängste wie Angst vor der Verantwortung einer florierenden, funktionierenden und vielleicht sogar existierenden Welt sowie die Angst vor Identiäts- und Kontrollverlust leiten unser Handeln und unser Selbst.
Die Menschen und ihr Selbst sind "Körper im Exil" geworden. Sie scheinen in sich gekehrt, fremd und heimatlos zu sein. Und dennoch haben sie den Versuch, nach Außen durchzudringen, noch nicht aufgegeben - in dem sie sich auf sozialen Netzwerken zur Show stellen. Diese Werkreihen bilden einen Versuch, die Wunden und den Schmerz zu zeigen und zu kompensieren.
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o.T. - 2021 - Bleistift, Pastellkreide, Kohle, Tusche und Acryl auf Papier - 100 x 70 cm

o.T. - 2021 - Bleistift, Pastellkreide, Kohle, Permanentmarker und Tusche auf Papier - 100 x 70 cm

Mein Körper und ICH - 2021 - Installation von 35 Fotografien (10 x10 cm) in 3 Reihen a 12(11) Fotografien - 36 x 142 cm

o.T. - 2021 - Bleistift, Pastellkreide, Kohle, Tusche und Acryl auf Papier - 100 x 70 cm
Der Körper und das Gesicht bilden das Bild, welches die anderen von einem haben. Dieses Bild, zu dem man letztlich nie Zugang hat, weil man sich nie selber so sehen kann. Was man im Spiegel sieht, ist ein erstarrtes Objekt, ein imaginärer Gegenstand. Ebenso ist das, was man in einer Fotografie sieht, nicht man selbst. Man selbst sieht beim Blick in den Spiegel ein ganz anderes Ich, als die anderen jemals sehen können. Jedoch versuchen wir Tag für Tag dieses Ich nach Außen zu zeigen, den anderen verständlich zu machen. Zu zeigen, wer das ich hinter dem Gesicht und dem Körper wirklich ist. Dabei wird der Körper immer wieder Metamorphosen ausgesetzt. Durch persönliche, soziale und politische Prozesse, Vorstellungsbilder, Symbolgefüge und Stereotypen.




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Diese letzten zwei Werkreihen stellen eine (oftmals rückhalt- und rücksichtslose) Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, der als Träger bzw. als Voraussetzung der Möglichkeit menschlicher Selbstwahrnehmung und der Wahrnehmung durch andere erscheint, dar. Gleichzeitig geht es um eine Problematisierung des Körpers und des Körperbildes von einer Gesellschaft, die dem geglätteten Körper- und Menschenbild den Vorzug gibt.
Dabei wollte ich den menschlichen Körper in seiner rohen Schönheit und Verletzlichkeit in den Fokus rücken.




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